Schablonen Siebdruck - Erste Versuche



Da geht man einmal zu so einem Kurs bei Alexandra Lenz und ist direkt mit dem Siebdruckvirus infiziert. Zusätzlich habe ich über die tollen Projekte von Michaela Müller in ihrem Blog MüllerinArt gelesen und musste es doch mal ausprobieren.

Es gibt die Möglichkeit einen, ich nenne es mal Pseudosiebdruck zu machen, wenn man keine Möglichkeit hat, ein Sieb zu belichten. Im Internet habe ich diverse Anleitungen gefunden und auch Tipps. Für diese Technik legt man eine Schablone zwischen das Blankosieb und dem Stoff. Ganz unten findet ihr eine Materialliste mit den Bezugsquellen.



Diese Schablone ist hierbei die große Herausforderung. Ich habe es mit einer Schablone aus gestanzter Kunststofffolie versucht, das hat nicht funktioniert. Diese Schablone war einfach zu dick. Es hat erst funktioniert, als ich, statt die Farbe mit dem Rakel fluten zu wollen, mit einem Schwämmchen aufgetragen habe. In diesem Fall macht aber das zwischengelagerte Sieb keinen Sinn. Das Ganze nennt sich dann Schablonieren, und nicht Siebdrucken.


Fuuuuu...

Immer wieder fiel dabei das Stichwort Freezerpaper. Leider gibt es sowas hier nicht überall zu kaufen. Man kann es im Internet bestellen. Ich hatte Glück eine Rolle von Sew Easy auf der H+H kaufen zu können.

Freezerpaper ist ein etwas dickeres Backpapier, keine Folie. Es ist beschichtet und daher wasserabweisend. Man kann darauf zeichnen und es mit Schere und Skalpell- bzw. Cuttermesser schneiden. 

Für meinen Versuch habe ich Freezerpaper selbst hergestellt. Auf dem Blog von 
aennie lu fand ich dazu eine Anleitung. Hier könnt ihr sie nachlesen: Freezerpaper selbst herstellen.



Du brauchst:
  • ein Blatt normales Druckerpapier mit 80 - 100 g
  • Backpapier
  • Bügelbrett und Bügeleisen
  • Frischhaltefolie
Richtig gelesen. Man kann einfache Frischhaltefolie auf normales Papier aufbügeln. Dafür legt man ein Blatt Druckerpapier aufs Bügelbrett, darauf Frischhaltefolie, darauf Backpapier.
Dann bügelt man auf dem Backpapier auf mittlerer Hitze von der Mitte nach außen gleichmässig, bis die Folienschicht sich mit dem Papier verbindet. Ist nicht ganz einfach und wirft hier und da mal eine Falte, klappt aber im Großen und Ganzen doch ganz gut.

Anschließend habe ich mir das Motiv mit Bleistift aufgezeichnet (auf der Papierseite) und mit einem Skalpell vorsichtig ausgeschnitten. Fertig war die Schablone. Bitte achtet darauf die Schablone nicht direkt am Rand eures Papiers zu schneiden, denn beim späteren Drucken wird die Farbe neben das Motiv aufgebracht und man hat dann eine größere Sicherheitszone, damit nicht unkontrolliert Farbe auf eurem Stoff landet. 


animated Gif hergestellt mit http://gifmaker.me/

Wie ihr in dem Gif sehen könnt, geht es dann ganz fix. Werkstück, Schablone, Sieb, in der Reihenfolge auf eure farbgeschützte Unterlage legen. Wenn ihr wollt verbindet die Schablone an den Rändern mit etwas Kreppband mit dem Stoff, damit sie beim Rakeln nicht verrutscht. (Das ist mir nämlich passiert).

Dann ausreichend Farbe unter das Motiv aufbringen. Ich schreibe unter das Motiv und meine damit die Richtung von wo gearbeitet wird. Auf dem Bild arbeite ich von rechts. Dann wird die Farbe mit Hilfe des Rakels über das Motiv "geschoben", man nennt das Fluten. Dann zieht man die Farbe in einem recht steilen Winkel kräftig über das Motiv zu sich heran. Das wiederholt man gegebenenfalls und fertig ist der Druck.

Ganz wichtig ist, dass man das Sieb nach dem Drucken zügig und sorgfältig unter fließendem Wasser auswäscht. Wenn die Farbe im Sieb trocknet, bekommt man es nicht mehr sauber.



Jetzt macht es auch Sinn eine Schablone aus diesem Freezer Paper herzustellen und nicht einfach nur aus Papier. Diese Schablonen haben eine viel höhere Lebensdauer. Mein Motiv ist weiß, aber das Endziel ist ein goldener Anker. Das weiß, das leider auch nicht sehr deckend ist, ist die Basis dafür, dass das Gold später schön leuchtet. Und wenn es gelingt möchte ich den Anker vielleicht noch auf dem ein oder andren Einkaufsbeutel oder auf einem Geschirrtuch haben. 




Materialliste:

Siebdruckrahmen: 
http://www.siebdruck-versand.de/ 
Ich habe für den Textildruck einen fertigen Aluminiumrahmen im A3 Format gewählt mit einer Bespannung mit T55 Gewebe, Preis ca. 23,00 Euro ohne Versand
Rakel:

http://www.siebdruck-versand.de/ 
Der Rakel sollte etwas breiter sein als euer Motiv. Es gibt Rakel für unterschiedliche Arten von Farbe, meiner ist für wasserbasierte Farbe geeignet.

Farben:
Stoff und Stil oder Bastelladen: Dort gibt es verschiedene Farben für Textilien. Die Farben unterscheiden sich darin ob sie eher flüssig oder pastös sind. Die Unterschiede muss ich noch testen. Meiner Meinung nach sind die pastöseren Farben besser geeignet. Bei allen Farben würde ich aber behaupten, dass das Ergebnis eher lasierend als deckend ist. 

Achtet daher darauf nur mit dunklen Farben auf hellem Stoff zu drucken und nicht umgekehrt. 

Im Fachhandel gibt es aber auch deckende Farben speziell für den Textildruck. Mit diesen Farben kann man auch auf dunklen Textilien drucken.

Freezerpaper:
Entweder selbst herstellen oder im Internet. Z.B. Reynolds Freezer Paper, SewEasy 

Schwämmchen:
um eventuell zu tupfen statt das Motiv mit dem Rakel zu fluten. Wenn die Farbe eine dünne Konsistenz hat, zum Beispiel. Dafür habe ich mit dem Cutter ein Stück aus dem Küchenschwamm geschnitten.

Schneidwerkzeug wie Cuttermesser, Schere oder Skalpell.





Viel vergnügen beim Nachmachen! Wenn ihr Fragen habt beantworte ich sie sehr gerne. Wenn ihr noch andere Tipps habt, immer her damit.

Es würde mich auch interessieren, ob ihr das schon ausprobiert habt und wie die Ergebnisse aussehen.

Schöne Grüße,
Anabela

P.S.: Was ich mit diesen beiden Stücken Stoff noch anfangen werde, das verrate ich später! Oder könnt ihr schon erraten, was es werden könnte? :)



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