Schon als Kind mochte ich Stempel. Es war spannend den Stempel auf dem Stempelkissen einzufärben und dann auf das Papier zu drücken und zu hoffen, dass der Druck schön gleichmässig geworden ist.
Wenn du selbst einen Stempel herstellen möchtest, gibt es so viele Möglichkeiten. Du kannst den guten, alten Kartoffeldruck machen. Es gibt aber auch andere Wege, so wie die wunderbaren Stempelblocks aus dem Bastelbedarf, die gut zu verarbeiten sind und wirklich hervorragend als Stempel funktionieren.
Was du brauchst:
-Papier
-einen weichen Bleistift oder einen Grafit Aquarellstift
-eine Schere und ein Cuttermesser
-ein Skalpell oder ein kleines Cuttermesser
-Werkzeuge für den Linolschnitt
-Stempelblock (wie hier von Meyco) oder ein Radiergummi (Für die Kölner unter euch, den Stempelblock habe ich bei Labbé gekauft, es gibt ihn aber auch bei Boesner oder online)
-ein Motiv (im Internet und in Büchern und Zeitschriften finden sich viele Vorlagen, die du für private Zwecke verwenden darfst)
Auf dem Bild hatte ich noch blaues Kohlepapier, aber das ging nicht so gut. Ich habe dann eine andere, gute Lösung gefunden.
Als erstes zeichnest du dir dein Wunschmotiv.
Den Anker habe ich für mich gewählt, denn ich mag das Meer. Ich bin sehr gerne auf einem Schiff und lasse mir die Brise um die Nase wehen. Ich genieße dort die Möglichkeit ohne Hindernisse in die Ferne blicken zu können. Der Anker ist für mich ein Symbol für das Fernweh, das mich oft packt und die Sehnsucht nach meinem Lieblingsort an der Küste.
Die Linien deines Motivs dürfen nicht zu dünn sein, denn sonst wird das Schnitzen echt schwierig. Du kannst auch etwas aus einem Buch übertragen, oder etwas aus dem Internet ausdrucken. Um das Motiv gut auf den Gummi übertragen zu können, wird es sehr dick mit einem weichen Stift ausgemalt.
Denke daran, dass das Motiv spiegelverkehrt gestempelt wird. Buchstaben z.B. müssen spiegelverkehrt geschnitzt werden.
Am einfachsten ist es, das Motiv auf die Gummiplatte zu legen und dann mit einem Bleistift drüber zu schraffieren. Dadurch wird der satte Auftrag auf der Motivseite ins Gummi gedrückt.
Dann noch den Gummi zurechtschneiden und das Schnitzen kann losgehen.
Ein kleiner Tipp: zuerst mit einem Skalpell die Linien einschneiden. Dabei nicht ganz senkrecht, sondern etwas schräg einschneiden. Mit dem Linolwerkzeug nun von außen bis an die Kante das Material ausheben.
Mein Werkzeug war etwas rostig geworden, deshalb hinterlässt es rostbraune Spuren, tut aber dem Stempel keinen Abbruch.
Geschafft! Jetzt wird der Stempel ausprobiert. Man kann auch mit einem kleinen Stempelkissen den ganzen Stempel einfärben. Es zeigt sich jetzt ganz gut, wo noch Material weggeschnitzt werden muss.
Den Stempel habe ich angefertigt um damit Textilien zu bedrucken. Dazu später mehr in einem nächsten Projekt.
Du kannst natürlich auch Papier bedrucken, das bleibt ganz dir überlassen. Um Textilien zu bedrucken brauchst du Textilfarbe, die mit dem Bügeleisen fixiert werden kann und dann sogar waschfest ist.
Wenn du möchtest, kannst du den fertigen Stempel noch auf ein Holzklötzchen kleben. Der Gummistempel ist aus synthetischem Kautschuk. Achte bitte bei der Auswahl des Klebstoffs darauf, dass er für Holz und Gummi geeignet ist. Das Holzklötzchen erleichtert dir später die Handhabung beim Stempeln.
Und nun, viel Vergnügen!
Anabela
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